Weil Jesus es wert ist. Unser Wagnis in Nigeria. Foto einer jugendlichen Gruppe aus Nigeria.

Weil Jesus es wert ist

Unser Wagnis in Nigeria

Katharina Akpa gehört zu den Projektpartnern der OJC-Weihnachtsaktion. Ihr Weg führte sie über Australien und Israel nach Nigeria, wo sie ihren Mann Israel kennenlernte. Er teilt die Berufung, die Gott in ihre Herzen gesprochen hat: Waisenkinder in ihre eigene Familie aufzunehmen, anstatt ein Waisenhaus zu bauen. Dieser Aufgabe widmen sie sich bis heute mit Hingabe. Ihr Weg war und ist in diesem korrupten Land steinig: sei es keinen Strom und oft nicht mal genug Wasser zu haben, oder das Leben zwischen verfeindeten Stämmen und Kidnappings, wo nicht selten Schüsse fallen. Auf die Frage, was sie dazu bewogen habe, ihr Leben so bedingungslos Jesus zu schenken, und was ihr dabei helfe, immer wieder Ja zu sagen zu den damit verbundenen Aufgaben, antwortete sie so:

Mit Sicherheit hat meine persönliche Bekehrungsgeschichte etwas damit zu tun. Die Worte aus dem Lied „Amazing Grace“ trafen auf mich zu: „I once was lost, but now am found, was blind, but now I see.” Es war, als ob ich von einem Tag auf den anderen aus einem Schattenleben in das richtige Leben eintrete, oder plötzlich eine Sprache verstehe, von der ich am Tag zuvor nicht ein Wort begriffen hatte. Von da ab war unverrückbar klar für mich, dass in Jesus das wirkliche Leben ist! Er war und ist konkurrenzlos.

Seitdem war immer die Sehnsucht in mir, Jesus sehr nahe zu sein. Das hat mich dazu bewogen, gewagte Gebete zu beten. Zum Beispiel, dass ich bereit sei, wie Abraham von ihm geführt zu werden: loszugehen, wenn er mich ruft, ohne zu wissen, wo genau es am Ende hingehen würde und zu welchem Zweck. Jesus hat das sehr ernst genommen und es genauso gemacht. Es war das Leben, das ich wollte, so abhängig davon, seine Stimme zu hören, auch wenn er mich im Lauf der Zeit wirklich extreme Wege geführt hat. Es war auf alle Fälle sehr abenteuerlich und hat mich in viele Länder und zu vielen Menschen geführt.

Die andere Seite der Geschichte ist aber, dass er ab einem gewissen Punkt angefangen hat, Dinge in mein Leben hineinzusprechen, die mir bewusst gemacht haben, dass er einen ganz bestimmten Plan für mich hat. Da ging es nicht mehr nur um meine Sehnsucht, ihm nahe zu sein, nicht mehr hauptsächlich um tolle Abenteuer mit ihm, sondern darum, mein Leben ihm tatsächlich völlig auszuliefern, um anderer Menschen willen. Es ging um sehr krasse Gehorsamsschritte meinerseits. Das fiel mir alles andere als leicht! Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich ihn, oder Menschen generell so geliebt hätte, dass mir nichts zu schwer gewesen wäre und ich zu allem mit Freude ja gesagt hätte. So war es aber nicht! Eher klang es so: „Jesus, so habe ich mir das nicht vorgestellt, und ich will es auch nicht! Überhaupt nicht! Irgendwas muss hier ganz schiefgelaufen sein.” Aber immer wieder kam die Bestätigung von ihm: „Nein, es ist nichts schiefgelaufen, genau so soll es sein, und jetzt geht es nicht um dich, sondern um viel mehr.” Es war ein richtiges Sterben, und es tat richtig weh! Es hat mich für einige Zeit auf gewisse Weise von ihm entfremdet und es hat gedauert, bis mir klar wurde, dass dieses Handeln an mir seine größte Gnade war. Am Ende ist es eine wunderbare Freiheit, wenn das eigene Ich nicht mehr im Mittelpunkt steht.

Die Dinge, die durch diese Gehorsamsschritte passiert sind, waren so deutlich von ihm, so übernatürlich und wundersam geführt, dass es einfach offensichtlich war, dass er mittendrin war in diesem schwierigen Leben; auch mit Zeichen und Wundern und unendlich viel himmlischer Befähigung. Wir waren ja zum Beispiel für diese Aufgabe, schwer traumatisierte Kinder in unsere Familie aufzunehmen, gar nicht ausgebildet, sondern mussten uns Tag für Tag die Weisheit von ihm erbitten.

Teil von diesem Leben ist nach wie vor immer wieder ein Sterben, bis heute. Tausende Male musste ich die Perspektive wechseln, von meiner kleinen, zu seiner ganz anderen und unendlich viel größeren Sicht.
Oft denke ich nach wie vor, ich hätte gerne ein einfacheres Leben! Ohne „aber…”. Was mir hilft, immer wieder Ja zu sagen? Es geht tatsächlich nicht mehr einfach um mich. Das Wohlergehen vieler Menschen hängt davon ab, dass ich Jesus treu bleibe. Auch hat er mir spezielle Verheißungen gegeben, die die Zukunft betreffen. An denen halte ich mich fest, wenn es richtig hart ist.

Ich habe ein kleines Zimmerchen, mein Gebetszimmer. Da bin ich jeden Tag, manchmal länger, manchmal kürzer. Und da geschieht viel zwischen Jesus und mir. Ohne diese Interaktionen wäre überhaupt nichts möglich. Da musste ich mir z. B. unendlich viele Male die Gnade zu lieben schenken lassen für Menschen und auch für eine Kultur, die mir in vielem unangenehm und sogar zuwider war, und auch speziell für eines unserer Waisenkinder.

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mir nicht immer wieder, auch für lange Zeiten aus dem Blick gerät, WIE sehr Jesus meiner ganzen Hingabe wert ist. Aber dann kommt es mir wieder mit großer Deutlichkeit: Es ist mir, uns, eine kleine Zeit gegeben, in dieser Dunkelheit, wo wir ihn eben meistens nicht so klar sehen können, wo wir bedrängt und bedrückt und verwirrt werden von den Mächten der Finsternis, wo wir es lieber einfach und gemütlich hätten, genau dort, ihn und Menschen zu lieben und ihm zu glauben, mehr als allem, was wir sehen können. Diese kleine Zeit will ich nicht verplempern. Danach wird es diese Gelegenheit nicht mehr, nie mehr geben. Wir werden ihn von Angesicht zu Angesicht sehen. Alles wird leicht sein, reine Freude!

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