Verschiedene Gemüsesorten illustriert

Unser junges Gemüse

Was in zehn Monaten gewachsen ist

Lina G.

Irgendwann habe ich dieses Bild aufgeschnappt: In mir drin ist ein Garten. Die Pflanzen, die dort wachsen, sind die Dinge, die zu mir gehören. Gaben sind Pflanzen, aber auch Beziehungen und Wünsche. Die Pflanzen brauchen Pflege und Nährstoffe. Letzteres kommt nicht von mir selbst, sondern von außen. Erlebnisse, geistlicher Input, gute Worte – all sowas nährt meinen Garten. Das ist gar nicht so einfach, vor allem, wenn man sich nicht auskennt. Ich hatte in diesem Jahr viel Zeit, mich selbst kennenzulernen. Das ist spannend, aber auch herausfordernd, und zwischendurch hatte ich nicht wirklich Lust darauf. Jetzt zu sehen, was ich erfahren habe, wo sich etwas verändert hat, ist ein gutes Gefühl. Was ich besonders wertvoll finde ist Offenheit. Durch das WG-Leben und Mentoring habe ich überhaupt erstmal gemerkt, wie wenig Wert ich bisher darauf gelegt hatte. Oder, anders gesagt, mir war nicht klar, dass es so guttun kann. Ich will immer weiterwachsen.

Madita W.

Was bei mir gewachsen ist? Vor allem Beziehungen. Und darin – daran – auch ich: Die Beziehung zu mir selbst werde ich nie los. Mein in der Schulzeit wohl kultiviertes Leistungsdenken erwartete mich auch hier. Ich durfte erst denken und dann leben üben: Es geht zuerst darum, da zu sein. Auch mit meiner Unperfektheit ganz angenommen, willkommen und geliebt zu sein. Und Gott sei Dank gibt es nicht nur mich! So wuchsen Beziehungen zu anderen, wo ich im geschützten Rahmen hörte: Es interessiert uns nicht das Richtige, DU interessierst uns! Auch auf der dritten Beziehungsebene – der himmlischen – ging es tiefer: Mitten im Alltagstrubel mit allem, was mich freut, verzweifeln lässt oder gerade die zehnte Schleife im Kopf dreht, durfte und darf ich immer zu Jesus kommen. Meinen Alltag in Gebetszeiten, genau wie beim Putzen und Spazieren mit ihm zu teilen – das hat unsere Freundschaft wachsen lassen. Und nicht zuletzt geben Rückblicke wie dieser hier meiner Dankbarkeit einen gehörigen Wachstumsschub!

Elias F.

Bin ich in diesem Jahr gewachsen? Das so genau zu beantworten ist schwer. Bin ich jetzt reifer? Weiter? Vorbereitet für das Leben? – Ich habe mich verändert. Ich habe Menschen getroffen, die mir viel bedeuten, habe meine WG und Jahresmannschaft kennen, lieben und ertragen gelernt. Zeit einzuteilen, Entscheidungen zu treffen und zu meiner Meinung zu stehen war oft schwieriger als gedacht. Manchmal musste man mich dazu ermutigen oder sogar freundlich nötigen, was meine Jahresmannschaft mit Begeisterung tat. Das beste in diesem Jahr waren weniger meine kleinen oder größeren Erfolge, sondern eben die Menschen, die mir dabei halfen und die einfach da waren. Jetzt ist das Jahr fast vorbei. Ich habe viel Input bekommen, gemeinsames Leben gelernt, gemeinsame Zeit geteilt, gekämpft, gelebt, geliebt und viel gelacht. Ob ich das erreicht habe, was man hier erreichen kann, weiß ich nicht. Das ist mir auch nicht wichtig – ich habe mich verändert. Ich bin stolz auf den Menschen, der ich jetzt bin!

David H.

In den letzten Monaten ist die Saat der Gemeinschaft gewachsen und aufgegangen. Ich durfte Leben teilen und daran Teil haben, wie Leben mit mir geteilt wurde. Wenn ich mich authentisch und ehrlich zeige und mich den anderen ein Stück weit zumute, können tiefe und ehrliche Beziehungen entstehen. Ich habe die Menschen, die täglich um mich herum sind, sehr schätzen gelernt. Auch wenn man sich vielleicht manchmal auf den Geist geht, ist es sehr wertvoll, Teil solch einer Gemeinschaft zu sein. Ich habe allerdings auch erlebt, wie sich andere Beziehungen, z. B. zu meinen Eltern oder zu Freunden, durch Entfernung und Zeit verändert haben. Was weder gut noch schlecht ist. Ich konnte lernen, dass es okay ist, etwas hört auf oder verändert sich und etwas anderes beginnt. Ich bin sehr dankbar für jeden, den ich hier in den letzten Monaten kennengelernt habe und von dem ich lernen konnte. Ich bin gespannt, wen ich noch alles kennenlernen werde.

Jonatan R.

Ich ging in dieses Freiwilligenjahr, um mich in meinem Glaubensleben und in Beziehungen zu anderen Menschen weiterzuentwickeln. Dabei kam mir von Anfang an sehr viel Freundlichkeit, Offenheit und Vertrauen von anderen entgegen. Das hat mir geholfen, selbst offen zu werden und über Dinge zu reden, mit denen ich mich vorher ganz allein auseinandergesetzt hatte. Ich habe im täglichen Leben kennengelernt, wie Glaube ein selbstverständlicher Teil des Alltags sein kann. Auch wenn ich immer wieder merke, wie viel Willenskraft es braucht, das Glaubensleben lebendig zu halten; das tägliche Zusammensein mit anderen erleichtert es. Ich nehme mit, wie wichtig es ist, immer wieder mit Gott und mit sich selbst in Kontakt zu treten, obwohl beides und vor allem letzteres bei mir vorher kaum eine Rolle gespielt hat. Ich habe gemerkt, wie schön dauerhaftes Zusammensein mit anderen Menschen ist, auch wenn man mit ihnen nicht schon beim ersten Treffen auf einer Wellenlänge ist. Nicht, weil ich nicht auch allein klarkommen würde, sondern weil es einfach schöner und bereichernder ist, sein Leben zu teilen. Ich habe erfahren, wie unterschiedlich Menschen sein können und dass es trotzdem sehr gut möglich ist, ein gutes Miteinander zu haben. Diese Einsicht wird mir sicherlich noch sehr viel nützen. Gewachsen ist auch ein Gefühl von Zuhause, in dem ich mich eingebunden, wertgeschätzt, und geliebt fühle. Das werde ich vermissen.

Nathanael P.

Ich habe viel über mich selbst erfahren, daran bin ich sehr gewachsen. Zum Beispiel wie ich mit Konflikten umgehe. Im Mentoring und durch die wöchentlichen Fokustage habe ich zum ersten Mal solche Fragen mit Gleichaltrigen behandelt. Allein der Persönlichkeitstest nach dem DISG-Modell war wirklich bereichernd und brachte viele „Aha“-Momente hervor. Was sind meine Bedürfnisse? Wie gehe ich damit um, wenn andere anders ticken? Auch die vielen und intensiven Gespräche mit den anderen aus dem Jahresteam haben mich weitergebracht. Dafür bin ich sehr dankbar.