Lebanon meets Germany
- Ich liebe mein Land Libanon, weil…
- Ich liebe mein Land Deutschland, weil…
- Das macht mich traurig im Libanon…
- Das macht mich traurig in Deutschland…
- Ich bin stolz auf den Libanon, weil…
- Ich bin stolz auf Deutschland, weil…
- Mein Beitrag für eine bessere Zukunft des Libanon:
- Mein Beitrag für eine bessere Zukunft von Deutschland:
Die OJC ist ein bunt gemischter Haufen. Jeder bringt sich selber mit, seine Geschichte und seine Herkunft eingeschlossen. Und alles wird verwertet – wie bei einem großen Erntefest. Eine Frucht ist die langjährige Beziehung zu armenischen Christen im Libanon, die Rahel Rasmussen als Missionarskind im Orient mit in die OJC gebracht hat. 15 junge Libanesen und ihre Leiter besuchten uns nun, alles ehrenamtliche Mitarbeiter der verschiedenen armenischen Gemeinden. Daraus wurde eine intensive, bereichernde und inspirierende internationale Begegnung mit unserem Jahresteam, Ehemaligen und Gefährten der OJC.
So kann man sich das vorstellen: Die Tage beginnen mit einem geistlichen Impuls, Stille und anschließendem Austausch. Sie sind gefüllt mit Aktionen auf dem Erfahrungsfeld, gegenseitigem Vorstellen des Alltags im Libanon und in Deutschland, gemeinsamen Arbeitsprojekten, Wanderungen, kreativen Workshops, einem Ausflug nach Worms auf den Spuren von Martin Luther, einem Impuls aus der Hirnforschung über „Die Rückkehr der Freude“. Und dazwischen selbstgebackene Pizza im Garten genießen, am Lagerfeuer Stockbrot braten, ins Freibad gehen und gemeinsam spielen. Deutsche und Libanesen teilen sich die Zimmer. Es ist spannend, wenn sich verschiedene Kulturen, Weltbilder und Überzeugungen begegnen. Das gilt für persönliche Lebenshintergründe, für Glaubenszeugnisse, aber auch für politische Positionen. Eine Woche gemeinsames Leben im REZ, sich auf Englisch durchmanövrieren, sich finden beim Armbänder knüpfen, gemeinsamem Lobpreis, beim Plausch im Hof unter der Regendusche und beim Erzählen unserer Gäste. Nachdenken über das eigene Land, was wir daran schätzen und kritisieren, und was wir selber beitragen wollen für die Entwicklung, uns berühren lassen bei der Thomasmesse und so viel Genuss erleben bei den Mahlzeiten! Beschenkt werden, hinterfragt werden und am Ende: Freundschaften knüpfen.
Wir sind dankbar, dass nach Jahren endlich wieder eine internationale Begegnung bei uns stattfinden konnte – und wir planen einen Gegenbesuch im nächsten Jahr.
Ich liebe mein Land Libanon, weil…
- die Menschen eine unglaubliche Widerstandskraft haben.
- es eine einzigartige Kultur und soziale Werte hat.
- es ein Teil meiner Identität ist.
- es chaotisch und instabil ist, das Essen ist großartig und die Menschen sind wunderschön.
Ich liebe mein Land Deutschland, weil…
- wir Freiheit haben in dem, was wir tun.
- es Heimat ist, vertraut, die Kultur, das Wetter, die Landschaft, das Essen.
- aber ich liebe es auch nicht! (ständiger innerer Zwiespalt)S
- ich genug Wasser, Essen, Strom und kostenlose Bildung habe.
Das macht mich traurig im Libanon…
- die Ungewissheit.
- junge Menschen zu sehen, die den Libanon verlassen, um anderswo eine bessere Zukunft zu finden.
- Korruption und bestehende Ungleichheiten.
- die Wirtschaftskrise, politische Instabilität, schlechte Infrastruktur und politisch manipulierte Menschen.
Das macht mich traurig in Deutschland…
- dass viele Menschen allein sind oder allein leben.
- die Spaltung in Politik und Gesellschaft.
- dass das Gefühl von Zusammenhalt schwindet.
- dass Menschen nicht mehr miteinander reden, wegen unterschiedlicher Meinungen.
Ich bin stolz auf den Libanon, weil…
- die Menschen so widerstandsfähig sind.
- wir selbst nach den dunkelsten Zeiten wieder aus der Asche auferstehen und zu unserem Alltag zurückkehren.
- jedes Mal, wenn etwas Schlimmes passiert, das Land sich wieder aufrappelt.
- es sehr gastfreundlich ist!
Ich bin stolz auf Deutschland, weil…
- es eine alte und große Geschichte hat, eines der am weitesten entwickelten Länder ist, gute Nationalmannschaften hat und viele Tiefpunkte überstanden hat.
- Müll getrennt wird.
- es sich nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut hat.
- Stolz auf Deutschland? Nein.
Mein Beitrag für eine bessere Zukunft des Libanon:
- Ich plane, im Libanon zu bleiben und nicht auszuwandern.
- Ich will die Regeln befolgen und anderen helfen,
- freundlich zu den Menschen in meiner Umgebung sein; fremden Menschen einfach zulächeln und winken,
- der Gesellschaft dienen und Kinder und Jugendliche bilden.
Mein Beitrag für eine bessere Zukunft von Deutschland:
- Offen und freundlich sein.
- Menschen bei mir zuhause willkommen heißen.
- Versuchen, nicht nur das Beste für mein eigenes Leben zu suchen; Gutes tun, auch ohne Bezahlung.
- An Wahlen teilnehmen, damit die Meinungsvielfalt erhalten bleibt.