Wo mich dein Blick berührt – Meditation

Deine Liebe sucht mich, 

sucht meinen Blick auf Augenhöhe.

Wir sind uns so ähnlich – 

und doch so verschieden. 

DU, Schöpfer, bist Glanz und Schönheit,   

Welten, Sterne, Monde hast du geschaffen. 

Überfließende Freude und Lebendigkeit ist bei dir. 

Ich dagegen, dein Geschöpf, bin nackt. 

Mit dir in Verbindung empfange ich alles, 

werde ich, was du in mich hineingelegt hast:

Tochter, Geliebte, Mutter und Großmutter;

Sohn, Geliebter, Vater und Großvater.  

Sehe ich nur mich, 

bin ich begrenzt, verletzlich und bedürftig. 

Alles in mir sehnt sich nach jemandem, 

der mir sagt, dass ich gut bin. Gut genug. 

 

Aber immer suche ich es bei anderen, 

die ebenso bedürftig sind wie ich,

und werde enttäuscht. 

Bei jedem neuen Versuch hoffe ich …

und meine Bitterkeit wächst. 

Geschaffen bin ich, 

Liebe zu empfangen und Liebe zu geben. 

Mehr noch, Liebende(r) zu werden, 

wie Du selbst Liebe bist. 

Mit dir verbunden empfange ich dein Ja zu mir,  

fange an, Liebe zu geben, die wärmt,

die mehr ist als ein aufflackerndes Feuer, 

mehr als Leidenschaft und ein Reiz, die vergehen. 

Denn du siehst nicht meinen Mangel, 

sondern unzählige Möglichkeiten. 

Aus deiner Fülle hast du mich erdacht

und bringst unzerstörbare Liebe zum Leuchten – in mir. 

Wo immer mich dein Blick berührt, Gott, 

werde ich nach deinem Bild. 

Du durchlichtest mein Leben 

und setzt Werden in Gang.

 

Friederike Klenk (OJC), Seelsorgerin und beratende Begleiterin in der Kommunität.

 

Salzkorn 1 / 2020: Selbst.bestimmt. Im Fadenkreuz der Identitätspolitik
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