Die bedrückenden Bilder von fliehenden Frauen mit Kindern und Enkeln aus der Ukraine haben europaweit unzählige Helfer mobilisiert: Jede sichere Unterkunft, jede amtliche Unterstützung, Lebensmittel- oder Kleiderspende gibt Trost und verbindet uns mit den Flüchtenden. Jede Geste weckt Hoffnung auf ein Ende von Zerstörung und Tod und lässt die Völkergemeinschaft zusammenrücken.
Aus gegebenem Anlass
Andere Bilder lähmen und lassen uns verschämt wegsehen: Entbindungsstationen in Kiewer U-Bahnschächten und Kellern, in denen Ukrainerinnen Kinder zur Welt bringen für Kunden aus Ländern, in denen Leihmutterschaft verboten oder teuer ist.
Oft wurden ihnen Embryonen aus fremden, anonymen Eizellenspenden eingepflanzt. Kinder, die sie nicht als die eigenen betrachten können, aber die niemand abholt, weil Krieg ist, bzw. vorher aufgrund der Pandemie. Die Bilder der nicht abgeholten Säuglinge beleuchten die Scheinheiligkeit einer Zivilisation, die zwar von Emanzipation redet, aber die Ausbeutung fördert.
Und sie entlarvt eine hemmungslose Anspruchshaltung selbst in den intimsten und sensibelsten Belangen menschlicher Existenz: Elternschaft und Kindschaft.
Als OJC-Kommunität setzen wir uns nach Kräften ein für die Mütter und Kinder, die wir als Gäste aufnehmen konnten, und lassen unsere Freunde und Spender gerne Anteil an dem Erlebten haben. (S. 40/41).
Im Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft beleuchten wir Fragen der Identität und Zugehörigkeit. Angesichts massiver Bestrebungen, Leihmutterschaft auch in den Ländern der EU zu legalisieren, legen wir unseren Lesern den folgenden Text von Christl R. Vonholdt besonders ans Herz:
Beziehungsraum Mutterleib – Aus gegebenem Anlass
Die Redaktion